Böhmisches Paradies
JIČÍN, Valdštejnovo nám. – Veliš (5 km) – Podhradí (6,5 km) – Loreta (7,5 km) – U sv. Trojice (12 km) – Ostružno (14 km) – Březina (16 km) – JIČÍN (19 km)
Region Jičín
Eine Region, in der sich vier Landschaften mit verschiedenen Gesichtern begegnen – eine Landschaft aus Sandsteinfelsen, eine Landschaft aus Vulkankegeln, die Landschaft des Vorriesengebirges und die Landschaft des Elb-Flachlands. Aus der Umgebung von Jičín begann der Tourismus in der gesamten Region. Als das erste Kapitel des Tourismus in der Region Český ráj (Böhmischen Paradies kann der Ausflug von Vojta Náprstek mit seinen Freunden in die Prachauer Felsen (Prachovské skály) und auf die Burgruine Kumburk im Jahr 1879 betrachtet werden. Auch was das organisierte Bergsteigen anbetrifft, nimmt diese Region den ersten Platz ein. Diese Region ist aber auch reich an Geschichte, die Wallensteinepoche hinterließ hier unauslöschliche Spuren in der Stadtentwicklung sowie in der gestalteten Landschaft – der barocken Gartenanlage Valdštejnova zahrada (Wallensteingarten). Der einhundert Jahre alte Gartenanlage Mariánská zahrada (Mariengarten) ist das zweite bemerkenswerte Konzept einer geistlichen Interpretation einer bäuerlichen, landwirtschaftlichen Landschaft, welche vom Geschlecht der Schlick an der Jahrhundertwende vom 17. zum 18. Jahrhundert entworfen wurde. Zahlreiche Spuren hinterließ auch der Preußisch-Österreichische Krieg im Jahr 1866. Eine herausragende Rolle spielt die Stadt Jičín als Stadt der Märchen – der Räuber Rumcajs (Fürchtenix), seine Frau Manka und der Hund Cipísek sind von hier nicht wegzudenken.
Jičín – Albrecht von Wallenstein machte die Stadt zum Mittelpunkt seiner Herrschaft. Die Stadt behielt bis heute ihren historischen Charakter und sie ist gleichfalls ein Bestandteil der in Europa einzigartigen barocken Landschaftsgestaltung. Das historische Stadtzentrum bildet der mit Arkaden umgebene Hauptplatz. Eine Reihe historischer Denkmäler, Barockschloss (heute Museum, ), die Kirche des hl. Jakob dem Älteren, der beliebte Aussichtsort Valdická brána. Die Kinder verbinden mit der Stadt die Märchengestalt des Räubers „Fürchtenix“ – hier kann man seine Schusterwerkstatt und eine Ausstellung über den Autor der Märchen - Radek Pilař besuchen.Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten gehören die Synagoge, der jüdische Friedhof und die Anhöhe Čeřovka mit dem Aussichtsturm Milohlídka. Dieser ist heute zugewachsen, sodass die Aussicht etwas kleiner ist. Schwimmbad Kníže.
Mariánská zahrada (Mariengarten) – südwestlich der Stadt Jičín schuf Graf Fr. Jos. Schlick an der Jahrhundertwende vom 17. zum 18. Jahrhundert eine barocke Landschaftskomposition, bestehend aus kleinen Sakralgebäuden, zumeist in den Wäldern verstreut. Früher führten Alleen und Schneisen zu den Gebäuden, an denen Prozessionen stattfanden. Bei der Gemeinde Podhradí steht ein Loretto – eine offene Kapelle, die sog. „hl. Hütte“. Westlich der Kapelle Ostružna wurde im Jahr 1620 die barocke Kapelle der Allerheiligsten Dreifaltigkeit auf einen dreieckigen Grundriss mit einer Luzerne, nach dem Entwurf von J. Santini, errichtet. Auf dem Berg vulkanischen Ursprungs befindet sich die kreisförmige Kapelle der Hl. Anna. Die Kirche Erhöhung des hl. Kreuzes in Ostružna ist eines der bedeutendsten Bauwerke des Spätbarock in der Region. Zwischen dem Loretto und Vokšice befindet sich etwas versteckt die Kapelle der Schutzengel mit einen sechseckigen Grundriss der in der Gestalt der Kuppel mit der sechsseitigen Laterne wiederholt wird. Das dreigeschossige Barockschloss mit einem rechteckigen Grundriss in Jičíněves, in dessen Park, der im englischen Stil gehalten ist, befindet sich ein Empirepavillon aus dem 19. Jahrhundert. Die Dominante der Ortschaft Milíčeves ist das Schloss, welches anstelle der früheren Festung in den Jahren 1677-78 von den Jesuiten in Jičín erbaut wurde (heute Einrichtung für soziale Dienste, öffentlich zugänglicher Englischer Park). Bemerkenswert sind die Orangerie und der Kornspeicher aus dem Empire.
Valdštejnská lodžie und LIBosad – zwei Teile eines außergewöhnlichen Experimentes der Wallensteinschen Landschaftsgestaltung aus dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts. Ein an Achsen orientiert angelegter Garten mit Wildgehege, Gebäude des Ehrehofes, Loggia – salla terrena (Gartensaal). Die zweite Achse bildet eine Allee mit 1.000 Linden, welche die Stadt, die Loggia und Libosad mit dem Kartauserkloster in Valdice, das als letzte Ruhestätte des Herrschers bestimmt ist, verbindet. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Park uneinfühlsam mit einer Eisenbahnstrecke durchschnitten. Heute ist er ein Schutzgebiet. Ein Lehrpfad bietet Informationen über Flora und Fauna dieses Areals. In der Lindenallee befindet sich ein „Planetenpfad“ – ein anschauliches Modell des Sonnensystems – Steinblöcke mit Bronzescheiben, welche die Konstellation der Planeten entsprechend jener im Weltall darstellen. (Während der Revitalisierung der Lindenallee sind die Steinblöcke übergangsmäßig im Ehrenhof der Loggia untergebracht).
Veliš – auf dem Hügel Veliš oberhalb der Ortschaft Podhradí wurde im Jahr 1300 eine Burg errichtet, die auf kaiserlichen Befehl im Jahr 1677 zerstört wurde. In der Gemeinde befindet sich eine Barockkirche des hl. Wenzel aus den Jahren 1747-52, mit einer Außentreppe, an deren Seiten, sich perspektivisch verkleinernde Statuen der Heiligen, befinden. Auf dem Friedhof befindet sich das Familiengrab des Geschlechts der Schlick.